Was ist das?

AD(H)S  

ist eine Abkürzung und steht für das lange Wort: Aufmerksamkeitsdefizit- (u. Hyperaktivitäts-) Störung. 

Hierbei gilt anzumerken, dass  

  • „Defizit“ auf einen Mangel von Aufmerksamkeit hinweist,  
  • Hyper“ bedeutet „darüber hinaus“,  
  • Aktivität“ bezieht sich auf die Bewegung (sowohl körperlich als auch in den Gedanken-Bewegungen -> Impulsivität) 
  • Störung“ bedeutet, dass etwas nicht normal ist, bzw. aus dem Gleichgewicht gekommen ist.  
  • Die Klammer deutet an, dass es Formen mit wie auch ohne hyperaktiver Ausprägung gibt. 

Viele Entstehungsfaktoren  

Im Laufe der Geschichte gab es vielerlei Erklärungsansätze für die unter diesem Störungsbild zusammengefassten Symptome - leider allesamt monokausaler Natur! 

Der Begriff der AD(H)S ist ein hypothetisches Konstrukt, was bedeutet, dass die Kriterien für die Definition einer AD(H)S künstlich festgelegt wurden und sich damit im Laufe der Zeit auch ändern können (so geschehen z.B. im DSM V durch die Anhebung des Ersteintrittsalters von 7 auf 12 Jahre). Dennoch bringt die feste Umschreibung von AD(H)S auch viele Vorteile mit sich:  

  • Zum einen erleichtert uns der Begriff, über das gleiche zu reden, wenn wir es denn meinen. 
  • In der Forschung fördert die einheitliche Beschreibung eine vereinfachte Zusammenarbeit und damit auch die Entwicklung verbesserter Therapie-Ansätze.  

Bei lern’s gehen wir nicht von einem monokausalen Erklärungsmodell aus, sondern verstehen die Störung als Zusammenspiel verschiedener körperlicher wie auch psychischer Prozesse. Dementsprechend vielseitig muss auch die Behandlung einer AD(H)S ausgestaltet sein. 

Gesellschaftliche Entwicklung 

Zudem beobachten wir in unserer Gesellschaft einen Anstieg der beiden Hauptkriterien einer ADS - nämlich die Zunahme 

  • von Unaufmerksamkeit auf Grund einer (digitalen) Reizüberflutung als auch 
  • des Impulskontrollverlusts, welcher durch gesteigerteMedienkonsum gefördert wird (durch geschicktes Marketing gerne von der Wirtschaft genutzt). 

Damit möchten wir in keinerlei Weise das Leiden der Betroffenen schmälern, sondern die Symptomatik vor den Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen stellen. Vielleicht lässt sich dadurch auch eine Zunahme der Störung erklären.